NSU

Tradition. Innovation. Faszination.

„NSU" wurde 1873 von Christian Schmidt und Heinrich Stoll gegründet. Damals ahnte noch keiner der beiden, was einmal aus ihrem ersten Unternehmen, der „Mechanischen Werkstätte zur Herstellung von Strickmaschinen", werden sollte - nämlich eine der beliebtesten Motorrad- und Automarken der Welt.

Wie der Name schon sagt, stellten Schmidt und Stoll in ihrer Werkstätte in Riedlingen an der Donau zunächst Strickmaschinen her, damals ein zukunftsfähiges Geschäft. Schnell wurde der Betrieb so groß, dass Christian Schmidt (Stoll war bereits aus der Firma ausgeschieden) in die Nähe von Heilbronn umzog, nach Neckarsulm. Dort wandelte er das Unternehmen wenige Jahre nach dem Umzug in die „Neckarsulmer Strickmaschinen-Fabrik AG" um. Der Firmenname NSU ist übrigens eine Kurzform des Ortsnamens NeckarSUlm.

NSU-Durchbruch auf zwei Rädern

Vom Fahrrad-Werk zum größten Motorradhersteller der Welt

Den Sprung zu den Transportmitteln wagte NSU mit der Produktion von Fahrrädern. Die rückläufige Nachfrage nach Strickmaschinen beantwortete er 1886 mit der Herstellung seines ersten Hochrades „Germania". Später folgten dann auch Niederräder, wie das Sicherheits-Zweirad „Pfeil". Der vollkommene Wechsel in die Transportbranche erfolgte schließlich 1892 mit der letztlichen Einstellung der Strickmaschinen-Produktion und der späteren Umbenennung in „Neckarsulmer Fahrradwerke AG".

Die Herstellung von Fahrrädern lief für NSU ausgesprochen gut. Und so begann die Firma ab 1901, auch Motorräder in Neckarsulm zu fertigen - und das ebenfalls mit großem Erfolg. Zweiräder wurden schnell zu NSUs Steckenpferd und das Unternehmen entwickelte sich zur exportstärksten deutschen Motorradfabrik vor dem Zweiten Weltkrieg. Das Unternehmen nannte sich fortan „Neckarsulmer Fahrzeugwerke AG". Ihre schnellen Feuerstühle wurden sogar bis nach Brasilien exportiert.

NSU schwebte auf Wolke 7 der Motorrad-Produktion. Mitte der 1950er Jahre waren die Neckarsulmer mit einer Stückzahl von knapp 350.000 Zweirädern der größte Zweiradhersteller der Welt. NSU-Motorräder waren die Stars auf vielen Rennstrecken und fuhren in den 1950ern und 60ern zahlreiche Titel und Weltrekorde ein. Die Rad-an-Rad-Duelle zwischen Heiner Fleischmann (NSU) und Georg „Schorsch" Meier (BMW) schrieben in der Nachkriegszeit Motorradrenn-Geschichte.

3D Hintergrund
3D Scale

Sprung in die Autoindustrie

Als der Prinz zum „König" wurde

1957 gelang der mittlerweile umbenannten „NSU Werke AG" der große Wurf - der Schritt in die Automobilindustrie. Die Galionsfigur war der beliebte NSU „Prinz". Dessen 583-cm³-Zweizylinder-Heckmotor mit seinen 20 PS (15 kW) hatte man damals vom Motorrad NSU „Max" abgeleitet. Später entstand auf Basis des 30 PS starken „Sport-Prinz" der 1963 vorgestellte NSU „Wankel-Spider", das erste Automobil der Welt mit Rotationskolbenmotor.

Das NSU Flaggschiff „R0 80" versetzte die Automobilwelt 1967 in Aufruhr. Der Zweischeiben-Wankelmotor leistete aus 1000 ccm Kammervolumen satte 115 PS. Die strömungsgünstige Karosserie war ihrer Zeit weit voraus und setzte bis heute gültige Standards im Automobilbau.

Der „Prinz 1000", 1200 TT und 1000 TTS feierten größere Erfolge im Rallyesport. Maßgeblich dafür zeichnete sich der im Heck querstehende, luftgekühlte OHC-Vierzylinder mit einem Kettenantrieb für die Nockenwelle und fünffach gelagerten Kurbelwelle verantwortlich. Die Fahrzeuge waren als echte Sportlimousinen konzipiert, die mit günstigem Leistungsgewicht das spätere Konzept des VW „Golf GTI" vorwegnahmen. Übrigens: Der NSU TT-Motor befeuerte auch das damals stärkste Serienmotorrad der Welt, die „Münch TTS" (Mammut).

1969 kam es zur großen Fusion. Das nun als „NSU Motorenwerke AG" eingetragene Unternehmen verschmolz im August 1969 mit der zum „Volkswagen"-Konzern gehörenden „Auto Union GmbH" zur „Audi NSU Auto Union AG" mit Sitz in Neckarsulm. Der zur damaligen Zeit gerade entwickelte NSU „K70" wurde prompt von Volkswagen übernommen und als VW K70 auf den Markt gebracht.

Das Jahr 1985 läutete schließlich das „Ende" der NSU Motorenwerke AG ein. Im August erfolgte die Umbenennung in „Audi AG" und NSU wurde nicht mehr im Firmennamen verwendet. Doch komplett verschwunden war der Traditionsname damit nicht. Das Börsensymbol für die Aktie der Audi AG ist weiterhin „NSU", da die heutige Audi AG rein rechtlich keine andere ist als die mehrfach umbenannte NSU AG. So wird NSU - auf die eine oder andere Weise - weiter in der Autowelt erhalten bleiben.

Eine Leidenschaft zur Marke

Mehr entdecken